Wer im eigenen Van übernachten möchte, der sollte auf ausreichend Schallschutz und gute Dämmung nicht verzichten. Im Folgenden Beitrag zeigen wir euch, wie beides einfach umzusetzen ist 🙂
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Schallschutz
Wieso benötigt man eigentlich einen Schallschutz? Diese Frage mag sich der ein oder andere Camper wohl zurecht stellen, immerhin ist das Fahrzeug geschlossen und der geplante Innenausbau trägt zusätzlich auf.
Grund hierfür ist das Außenblech, dass kaum Schutz gegen Schall bietet und bei höheren Geschwindigkeiten stark zu schwingen beginnt. Kurz gesagt, die Geräuschkulisse im Innenraum eures Vans ist nicht optimal. Für einen gutes Raumgefühl empfehlen wir den Einsatz eines Schallschutzes. Schließlich wollt ihr doch nachts ruhig schlafen können oder? 😉
Alubutyl Schalldämmung
Wir haben uns nach etwas Recherche für den Einsatz von Alubutyl* entschieden. Alu...Waaas? 😀 Wir haben uns am Anfang auch nicht wirklich etwas unter dieser Bezeichnung vorstellen können, doch mit dem Einbau haben wir die Funktion besser verstanden.
Seinen Namen hat es den beiden Hauptmaterialien, nämlich dem Dichtstoff Butylkautschuk und den Metall Aluminium zu verdanken. Und hier liegen auch die vorteilhaften Eigenschaften, nämlich geringes Gewicht, die einfache Verarbeitung und die hohe Absorption von Schall.
Die gelieferten Rollen könnt ihr bequem mit einem Cuttermesser in die gewünschten Größen zuschneiden und ohne zusätzlichen Klebstoff direkt an eurem Fahrzeug befestigen. Wo bringe ich den Schallschutz an? Ganz klar, direkt auf des innen liegende Blech eures Campers. Außen würde sicher auch funktionieren, sieht jedoch ziemlich komisch aus findet ihr nicht 😀
Selbstverständlich muss nicht der gesamte Innenbereich ausgekleidet werden, denn das Alubutyl wiegt über die Fläche verteilt immer noch einiges. Hier könnt ihr definitiv Gewicht einsparen ohne große Einbußen beim Schallschutz zu haben.
Hier ein paar Bilder wie wir unsere Schalldämmung ausgeführt haben:
Tipp: Mit einem einfachen Klopftest könnt ihr das Ergebnis ganz einfach testen. Klopft ihr mit eurem Fingern an eine Stelle ohne Alubutyl, so hört ihr ein blechernes hallendes Geräusch. Ein erneutes Klopfen neben den aufgebrachten Schallschutz ergibt ein dumpfes, kaum hallendes Geräusch.
Hier noch einmal alle Vorteile von Alubutyl* im Überblick:
Dämmung
Muss ich meinen Camper eigentlich dämmen?
Das Dämmen des Campers ist in aller Munde und wird auf vielen Kanälen schon als Selbstverständlichkeit abgetan. Doch was ist dran am Isolieren und ist dieser Arbeitsschritt überhaupt notwendig?
Kurz gesagt: JA! Und hier eine kurze und prägnante Antwort, warum das Dämmen wichtig für euer Fahrzeug ist.
Primär dient das Dämm-Material dazu, den Wärmeaustausch zwischen Innenraum und Außenbereich zu reduzieren. Das hat zur Folge, dass sich euer Fahrzeug im Sommer weniger stark aufheizt und die warme Luft im Winter weniger schnell nach außen entweicht. Sicher gibt es auch den ein oder anderen unter euch der mit hohen und niedrigen Temperaturen bestens klar kommt 😀 Aber selbst dann benötigt ihr eine Dämmung!
Die wichtigste Funktion der Isolierung besteht darin, euren Van vor Feuchtigkeit zu schützen, welche z.B. durch das Atmen, Kochen im Camper oder Körperscheiß entsteht. Wenn ihr keine Dämmung verbaut habt, kondensiert der Wasserdampf an dem kühlen Außenblech und es können sich Schimmel und Rost bilden. Das eine ist schädlich für euch, das andere für euer Wohnmobil.
Durch den Einsatz eines passenden Materials könnt ihr den Taupunkt an die Außenseite des Campers verlegen, d.h. an der Außenhaut kondensiert weiterhin Feuchte und Innen bleibt alles trocken. So einfach ist das 🙂
Welche Materialien gibt es?
Bei der Auswahl des Materials hab ihr verschiedene Möglichkeiten, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.
Styropor/Styrodur
Die Vorteile liegen hier klar im Gewicht, da beide Materialien sehr leicht sind. Jedoch sind die Platten sehr unflexibel und brechen leicht. Auch könnt ihr Styropor/Styrodur nicht vollflächig an runde Stellen im Camper anbringen, d.h. es bleibt ein Zwischenraum hinter den Platten und dem Außenblech in welchem wiederum Wasserdampf kondensieren kann.
Der einzig sinnvolle Einsatzbereich ist die Dämmung des Bodens. Hier habt ihr eine ebene Fläche und könnt die Elemente sauber aufbringen. Allerdings solltet ihr auch die leichte Entflammbarkeit im Auge behalten, v.a. wenn es um die Verlegung von Stromleitungen etc. geht.
Glaswolle
In der Summe ist Glaswolle ein eher ungeeigneter Dämmstoff. Das Material kann unter Umständen zu viel Feuchte aufnehmen und bei Kontakt mit Augen oder Händen Juckreiz hervorrufen (enthält Mineralöle). Auch sollte die Steinwolle zuvor in ein spezielles Kunstharz getränkt und auf eine Matte aufgesteppt sein, sonst werdet ihr die Wolle nicht ordentlich einbauen können.
Steinwolle
Hier ist es ähnlich wie bei der Glaswolle, nur das dieses Material wirklich viel Wasser saugt. Und es gibt nicht schlimmeres als einen Bereich vollgesaugte Steinwolle hinter eurer Innenverkleidung 😀
Kork
Der Dämmstoff für nachhaltige Camper! Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen und ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff. Für die Isolierung eignet er sich grundsätzlich gut, jedoch wird aufgrund der geringen Dicke in einigen Blogs nicht gerade positiv von Kork berichtet. Wenn ihr euren Camper nachhaltig ausbauen möchtet und euch für Kork entscheidet, solltet ihr regelmäßig Lüften!
Denn auch dieses Material kann Feuchte aufnehmen und zu schimmeln beginnen. Ähnlich wie bei Styropor/ Styrodur bricht Kork an Ecken und Kanten und es entstehen Hohlräume + Kältebrücken. Vor allem bei langen Standzeiten eures Wohnmobils solltet ihr euch Gedanken über das richtige Klima im Innenraum (z.B. mittels Raumentfeuchter*).
Auch für weitere natürliche Baustoffe wie Hanf oder Wolle gilt das große Problem der Feuchtigkeit, weshalb sie sich weniger als Dämmmaterial eignen.
Armaflex
Nun zu dem Dämmstoff, für den wir uns entschieden haben: Armaflex*
Der hochflexible, geschlossenzellige Schaumstoff auf Basis von synthetischem Kautschuk (Elastomer) besitzt alle Eigenschaften eines guten Dämmmaterials: Einen hohen Wasserdampf-Diffusionswiderstand, niedrige Wärmeleitfähigkeit, geringes Gewicht und einfache Verarbeitbarkeit.
Weitere Vorteile: Armaflex nimmt keine Feuchte auf, hat eine hohe Isolationswirkung und ist schwer entflammbar. Durch seine Elastizität und Flexibilität kann der Stoff an allen Ecken, Rundungen und Kanten ohne Probleme angebracht werden, sodass keine Kältebrücken entstehen.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Armaflex Varianten erfahrt ihr gleich im nächsten Punkt.
Welches Armaflex ist das Beste?
Grundsätzlich habt ihr die Wahl zwischen drei verschiedenen Typen von Armaflex, welche die Kürzel ACE / AF / XG besitzen. Hier eine kurze Erklärung:
Armaflex ACE
Armaflex ACE* ist der bereits am längsten auf dem Markt erhältliche Typ von Armaflex und dient seit vielen Jahren der Dämmung von Fahrzeugen. Seine positiven Eigenschaften sind daher bereits mehrfacht getestet und haben sich bewährt. Bezüglich Preis-Leitung-Verhältnis ein absoluter Allrounder.
Armaflex AF
Hier kommt die Premium-Variante: Armaflex AF*. Dieser Stoff ist natürlich auch am teuersten, da er zusätzlich eine Microban-Technologie an Bord hat, welche vor der Vermehrung von Mikroorganismen, Pilzen, Viren oder Bakterien schützt. Wer bei der Dämmung auf Premium setzt, hat mit Armaflex AF den besten Dämmstoff auf dem Markt. Für den Standardausbau eines Campers ist diese Variant mit der Microban-Technologie allerdings überqualifiziert 😀
Armaflex XG
Der Mittelweg zwischen ACE und AF. Das Armaflex XG* ist qualitativ hochwertiger als der ACE Kontrahent, verzichtet jedoch auf die teure Microban-Technologie. Mit diesem Dämmstoff könnt ihr ein hochwertiges Material verbauen, das alle notwendigen Eigenschaften für den Camper-Ausbau mitbringt.
Armaflex Tape
Unser Geheimtipp aus praktischer Erfahrung! Um die Stöße zweier Armaflex-Zuschnitte zu verbinden, zusätzlich zu schützen und zu isolieren, könnt ihr eine Armaflex Tape* aufbringen. Das dünne und flexible Band eignet sich perfekt und Lücken, Hohlräume oder sehr markante Oberflächen zu schließen. So könnt ihr sämtliche Kältebrücken dämmen und vermeidet das Ansammeln von Feuchte in Hohlräumen.
Welches Stärke bei Armaflex?
Die oben genannten Typen von Armaflex haben unterschiedliche Stärken von 6,0 mm bis 25,0 mm. Aber welche Dicke ist die beste? Das ist natürlich wieder eine Preisfrage, denn je dicker das Material ist desto teurer kommt euch der Einbau.
Tatsächlich wurde die These "Je dicker, desto bessere Dämmung" bereits von unterschiedlichen Fachleuten widerlegt. Bei den Dicken bis 20,0 mm nimmt die Wärmedämmung je Millimeter stark zu, ab 20,0 mm wird dieser Wert immer geringer, d.h. die optimale Dämmwirkung für den Vanausbau erzielt ihr mit einem Armaflex von 19,0 mm Stärke (siehe auch hier*).
Wir haben für die Isolierung unseres Campers ein 19,0 mm starkes Armaflex verwendet und sind sowohl von der Verarbeitung, Elastizität und der Haftung seht zufrieden gewesen. Daran hat sich bis heute auch nichts geändert 🙂
Selbstklebendes oder nicht-selbstklebendes Armaflex?
Hier teilen sich die Meinungen der DIY-Ausbauer, weshalb wir euch für beide Varianten die Vor- und Nachteile kurz auflisten möchten. Beim nicht-selbstklebenden Armaflex benötigt ihr zusätzlich einen Industrie-Sprühkleber*. Diesen müsst ihr zuerst auf die Oberfläche aufbringen, antrocknen lassen und im Anschluss den Dämmstoff auftragen.
Die Verarbeitung ist in diesem Fall etwas aufwendiger, jedoch kann mit dem Sprühkleber eine flächendeckende Haftung, v.a. an Rundungen oder Ecken erreicht werden. Natürlich ist Material + Kleber teurer, was auch ein Nachteil sein kann, wenn man kostengünstig bauen möchte.
Das selbstklebende Armaflex ist - wie der Name schon sagt - mit einem in Klebstoff eingelegtem Gewebe versehen. Um die Zuschnitte anzubringen müsst ihr zuerst eine Folie entfernen und könnt die Isolierung dann direkt auf die zu isolierende Oberfläche anbringen. Geht schnell und ist kostengünstig. Der Nachteil: Bei schwer zugänglichen Stellen oder Ecken bleibt das Armaflex gerne zu früh irgendwo hängen und der Einbau wird eine fieselige Angelegenheit 😀
Wir haben uns für die selbstklebende Variante entschieden und sind beim Einbau wirklich schnell voran gekommen. Auch die Haftung ist super und die Flexibilität erlaubt auch runde Formen sauber zu dämmen.
Profitipps zum Einbau
Nutzt Schablonen
Euer Kastenwagen hat viele verschieden große Nischen und ungleichförmige Stellen. Das Ausmessen für die passenden Zuschnitte kann zeitintensiv und mühsam werden. Am einfachsten baut ihr euch aus Pappe eine Schablone. Einfach Pappe/Karton anlegen, anpressen und den entstandenen Abdruck mit einer Schere ausschneiden. Im Anschluss auf das Dämm-Material legen und fertig ist der zu 100% passende Zuschnitt. Spart lästige Verschnitte und Ärger 😉
Denkt schon an die Bodenplatte
Der Einbau der Bodenplatte (= Schritt 2) vermischt sich etwas mit der Herstellung der Dämmung. Warum? Ihr solltet nach Möglichkeit auch den Boden dämmen, um kalte Füße im Winter oder nachts zu vermeiden. Um ein nachträgliches Aufschneiden der Isolierung zu vermeiden, solltet ihr zuerst die Unterkonstruktion (falls geplant) für eure Bodenplatte einbauen (z.B. Holzlatten).
Wir hoffen dieser Beitrag hat euch gefallen 🙂
Schlecht gedämmt ist halb erfroren, also DÄMMEN!
Euer Pinguin & Fuchs