Die Bodenplatte ist die Basis eures gesamten Camper-Ausbaus. Im folgenden Beitrag erfahrt ihr mehr über geeignete Materialien und den richtigen Aufbau einer Bodenplatte.
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Die Unterkonstruktion
Bevor ihr euch über die Materialauswahl Gedanken macht, solltet ihr die Unterkonstruktion bzw. gewünschte Dämmung ins Auge fassen. Bei kalten Außentemperaturen kann euch eine gute Dämmschicht kalte Füße ersparen und die Wärme im Innenraum besser halten.
Unterbau aus Holzleisten
Wenn ihr den Boden Isolieren möchtet, könnt ihr die Bodenplatte natürlich nicht direkt auf dem Dämmstoff befestigen. Erstens wird das Material zusammengedrückt und verliert seine optimalen Eigenschaften und zweitens würde euch die Bodenplatte nicht wirklich halten bzw. gerade liegen bleiben.
Um die Platte ordentlich zu befestigen ist eine Unterkonstruktion aus Holzleisten notwendig, welche ihr direkt auf den Blechboden eures Campers klebt. Kleben? Ja, wie im Beitrag Einbau Fenster könnt ihr auch hier Sikaflex 521 UV* verwenden. Bevor ihr die Leisten aufklebt, solltet ihr euch natürlich passende Längen zuschneiden und diese mit einer Imprägnierung* vor Feuchte etc. schützen. Schließlich sollte euch der Boden nicht irgendwann einbrechen, nur weil ihr beim Schutz der Hölzer gespart habt 😉 Den Boden neu aufbauen heißt nämlich den gesamten Camper-Inhalt ausbauen und diese Arbeit möchte wirklich niemand haben. Abschließend solltet ihr nur darauf achten, dass die Leisten höher sind, als die Dicke eurer Dämmung und etwas Luft zwischen Dämm-Material und Bodenplatte bleibt.
Tipp: Es gibt kein perfektes Muster oder die beste Anordnung der einzelnen Leisten auf eurem Boden. Achtet einfach darauf keine zu großen Abstände zwischen den Hölzern zu haben, um später eine belastbare und sichere Stand-/Trittfläche zu bekommen.
Dämmung Bodenblech
Wie bereits erwähnt ist die Isolierung des blanken Bodens mit vielen Vorteilen verbunden. Wir haben uns daher entschieden, das bereits für die Dämmung verwendete Armaflex auf das Bodenblech aufzubringen. Wir haben tatsächlich nur ein 6,00 mm starkes Armaflex verwendet und könne euch aus eigener Erfahrung mitteilen, dass wir uns im Nachhinein eher für die 12,00 mm entscheiden hätten sollen. Wenn die Temperaturen stark fallen, wird auch der Boden im Inneren kühl. Es ist natürlich gut auszuhalten, jedoch wäre etwas mehr Dämmung hier sicher nicht schlecht gewesen. Mehr zum Thema Dämmung findet ihr hier.
Die Bodenplatte
Wieso benötigt man eigentlich eine Bodenplatte? Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich sehr leicht: Wollt ihr zuhause auf dem blanken Estrich stehen oder eure Möbel darauf platzieren? Wohl kaum 😀 Und so ist es auch mit eurem Camper, denn eine gute Bodenplatte hält eure Füße warm und bietet eine Befestigungsmöglichkeit für Möbel und Interior.
Die Materialauswahl
Bei der Bodenplatte habt ihr tatsächlich eine überschaubare Auswahl an Materialien. Diese dient nämlich primär als festes Trennelement zwischen dem Unterblech und euerem geplanten Fußbodenaufbau. Da ihr durch die Platte bohren werdet und Schrauben / Nägel einbaut, eignet sich als Material am besten Holz.
Beim Holz könnt ihr zwischen verschiedenen Arten unterscheiden, die ihr nach Preis, Stärke und Einbaugewicht unterscheiden könnt. Hier ein kleiner Überblick möglicher Holztypen:
HOLZART | GEWICHT [kg/m²] | PREIS [€/m²] | STÄRKE [mm] |
---|---|---|---|
Spanholzplatte | ca. 3,40-7,70 | ca. 6,00 | ca. 10,00-18,00 |
Multiplexplatten | ca. 10,00 | ca. 12,00-42,00 | ca. 15,00 |
Siebdruckplatten | ca. 10,00 | ca. 10,00-65,00 | ca. 15,00 |
Ihr seht schon, die Preise variieren deutlich, je nachdem welche Plattenart, Ausführung und Stärke man für den Camperausbau verwenden möchte. Um euch die Entscheidung zu erleichtern möchten wir euch die oben genannten Typen etwas genauer vorstellen.
Die verschiedenen Holztypen
Nr. 1: Spanholzplatte bzw. OSB-3-Platten
Spanholzplatten bzw. OSB-Platten bestehen aus vielen einzelnen Holspänen, die mit Hilfe eines synthetischen Harzes zu einer festen Form gepresst werden. Ihr großer Vorteil besteht in der Resistenz gegen Feuchte und des vergleichsweise geringen Gewichts. Die kompakten Platten eignen sich gut als Bodenplatte und bieten genug Stabilität für den weiteren Aufbau.
Nr. 2: Multiplexplatten
Multiplexplatten sind in ihrem Aufbau etwas anders, sie bestehen nämlich aus mehreren Lagen Sperrholzplatten. Die Fasern verlaufen dabei immer quer und längs, nur die äußerte Lage verläuft in einheitlicher Richtung. Durch diesen Aufbau erhalten Multiplexplatten eine besonders hohe Steifigkeit und verziehen sich bei Feuchtigkeitswechsel so gut wie gar nicht. Demnach ist auch diese Art von Platte bestens geeignet für eure Bodenplatte.
Nr. 3: Siebdruckplatten
Diese Platten sind im Prinzip nicht viel anders aufgebaut, als die Multiplexplatten. Jedoch wird beim Herstellungsprozess ein Sieb auf die Platten gedrückt und es entstehen viele kleine Punkte bzw. Vertiefungen. Diese machen die Siebdruckplatte besonders rutschfest und stabil. Die Rutschfestigkeit spielt beim weiteren Bodenaufbau keine wichtige Rolle, daher punktet die Siebdruckplatte vor allen mit Festigkeit und Feuchte-Resistenz.
Der Einbau der Bodenplatte
In unserem Kastenwagen war bereits eine passend geschnittene Siebdruckplatte verbaut, die wir im Zuge des Ausbaus gesäubert und neu verlegt haben.
Wichtig: Wenn in eurem Fahrzeug bereits ein Boden - der nicht als Bodenplatte geeignet ist - eingebaut wurde, werft diesen nicht weg! Entweder könnt ihr das Material wieder verwenden oder als Schablone für die Platte(n) verwenden. Damit könnt ihr euch wertvolle Zeit für das Ausmessen des Innenraums und der Radkästen sparen und erhaltet einen passenden Zuschnitt für euer Fahrzeug.
Die Befestigung ist relativ simpel, einfach die Platte mit Schrauben an den aufgeklebten Leisten festschrauben. Aber Moment... wie finde ich die Holzleisten, wenn ich die Bodenplatte darüber auslege? Am besten durch eine kleine Handskizze, in der ihr die eingebauten Leisten mit Maßen skizziert. Die Maßketten könnt ihr danach 1:1 auf die Platte übertragen und bohrt auch an der richtigen Stelle durch die Platte ins Holz anstatt die Dämmung zu beschädigen.
Um eine glatte Oberfläche ohne lästige Schraubenköpfe für den weiteren Bodenaufbau zu erreichen, könnt ihr einen Kegelsenker* verwenden. Durch dieser Aufsatz bohrt ihr einen kleinen Trichter vor, in den der Schraubenkopf vollständig eintauchen kann und eine Ebene mit der Platte bildet. Um die Schrauben vor Rost zu schützen haben wir diese zusätzlich mit Lackschutzspray* eingesprüht, bevor wir sie in die Holzkonstruktion geschraubt haben.
Abdichtung mit Silikon
Nachdem die Platte nun endlich fest in eurem Camper verbaut ist, müsst ihr noch einen letzten wichtigen Arbeitsschritt erledigen: Das Abdichten. An den Rändern eurer Plattenzuschnitte werdet ihr mehr oder weniger große Fugen zwischen Holz und Fahrzeugkarosserie haben, die ihr unbedingt schließen solltet. Warum genau? Nun, während der weiteren Bauphasen werden viel Schmutz, Späne oder auch Flüssigkeiten auf eurer Bodenplatte landen.
Diese sollten nicht durch die Fugen unter die Bodenplatte gelangen, da ihr an diese Stellen kaum noch zum Reinigen kommt. Daher empfehlen wir direkt nach dem Einbau des Bodens alle Zwischenräume mit Bausilikon* zu schließen.
Wir hoffen dieser Beitrag hat euch gefallen 🙂
Habt keine Angst die Fenster selbst einzubauen!
Euer Pinguin & Fuchs